Ringkerne zur Funkentstörung

Ringkerne zur Funkentstörung

Ringkerne zur Entstörung, EMV

 

Der einfachste und meist erfolgreiche Weg zur Funk-Entstörung ist die Verdrosselung der Gerätezuleitungen (Netzkabel, Antennenkabel, Telefonkabel,
Lautsprecherkabel etc.). Am besten eignen sich hier Ringkerne aus hochohmigen Ferrit-Material (am besten Nickel-Zink) und einer hohen Permeabilität
ab ca. 800. Die jeweiligen Zuleitungen werden mehrmals durch einen Ringkern gewickelt. Dabei entsteht eine sogenannte HF-Drossel, die das Eindringen
von Hochfrequenz in das Gerät blockiert, aber die niederfrequenten "Nutzsignale" wie die 50Hz-Netzversorgung, Lautsprecher NF etc. nahezu ungehindert
passieren läßt. Besonders kritisch sind dabei die Antennenzuleitungen von Radio-/ Fernsehgeräten und Videorekordern. Die Abschirmung der Empfänger-
koaxkabels wirkt in der Nähe starker Sender gern als Antenne. Die Hochfrequenz wandert dabei über die Abschirmung des Koaxkabels auf die "Masse"
des Empfangsgerätes und richtet dort häufig allerhand "Unheil" an. Daher ist eine Verdrosselung des Antennenkabels immer die allererste Maßnahme
bei der Störungsbeseitigung.
Bei der Entstörung der Netzzuleitung ist besondere Vorsicht geboten. Vor einer dauerhaften Inbetriebnahne der "Netzdrossel" ist unbedingt zu prüfen,
ob sich das Netzkabel in der Drossel nicht zu stark erwärmt (insbesondere bei Geräten mit hoher Stromaufnahme). Ferner wird dadurch häufig der
Schutzleiter am Gerät mitverdrosselt. Dies kann zur Folge haben, die "Masse" des Gerätes "hf-mäßig" hochgelegt wird. Hierdurch können im Einzelfall
noch mehr Störungen auftreten. Eventuell kann es daher günstiger sein, auf eine Verdrosselung des Schutzleiters zu verzichten oder das Gerät zusätzlich
zu erden.